Lieber, netter, schlafender Drache erwache bald. Wir warten schon so lange, dass du deine Zähne schleifst. Es wird an der Zeit, dass du endlich einmal Feuer speist. Deine Geduld scheint unendlich, schlafender Drache, wann kommst du aus dir raus? Was müssen wir tun, dass du nicht weiter und weiter in die Luft oder wegschaust? Gütiger Drache, hör auf weiter zu schlafen. Erwache.
Wenn du das willst, begib dich als Hamster in das Rad, dabei vergiss sämtliche Mechanismen und Maschinen, die es antreibt, sei dein eigener Pfad, sei kreativ, eventuell lukrativ, taktierend, aber niemals berechenbar, wir können machen was wir wollen, im Grunde stehen alle Möglichkeiten offen. Niemand schreibt vor welche Pille du nehmen sollst. Es gibt nicht nur die Rote oder Blaue, denn das Spektrum ist nahezu unendlich. Lass dich nicht einkerkern in deiner Vorstellungskraft. Denn die richtigen Zeichen und Botschaften kannst du senden. Nimm die Herausforderung an.
1. Müde seit ihr, geh't zur Ruh',
schließet beide Äuglein zu.
Vater, lasst die Augen dein
weiter im Blinden und Tauben sein.
2. Habt ihr Unrecht heut getan,
sieht' es, lieber Gott, nicht an!
Euret Gnad' und Jesu Blut
so machet endlich allen Schaden wieder gut.
3. Alle, die mir sind verwandt,
Gott, lasst ruhn in eurer Hand.
Alle Menschen groß und klein,
sollen dir befohlen sein.
4. Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu,
laß den Mond am Himmel steh'n
und die stille Welt beseh'n.
(Kindergebetegedicht, Autor: Louise Hensel (1798 –1876))